Paul Crutzen

niederländ. Meteorologe, Chemiker und Geowissenschaftler; Nobelpreis 1995 für Chemie zus. mit M. Molina und F. S. Rowland für bahnbrechende Arbeiten zur Chemie der Atmosphäre, insbes. bei der Entschlüsselung der chem. Prozesse der Bildung und des Abbaus von Ozon (Stichwort "Ozonloch"); prägte auch den Begriff des "Anthropozän" als neues Erdzeitalter; 1980-2000 Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz

* 3. Dezember 1933 Amsterdam

† 28. Januar 2021 Mainz (Deutschland)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 13/2020

vom 24. März 2020 (la), ergänzt um Meldungen bis KW 04/2021

Herkunft

Paul Josef Crutzen wurde 1933 in Amsterdam als Sohn des niederländischen Kellners Jozef Crutzen und dessen deutscher Frau Anne, geb. Gurk, die in einer Krankenhausküche arbeitete, geboren. C. hatte eine Schwester.

Ausbildung

Nach seiner Grundschulzeit, die weitgehend in den Zweiten Weltkrieg fiel, wechselte C. 1946 auf eine weiterführende Schule, die er 1951 abschloss. Seine Schwerpunkte waren neben den Naturwissenschaften die Fremdsprachen (Englisch, Französisch, Deutsch). Mangels Stipendium entschied er sich statt für ein kostspieliges Universitätsstudium für die nur dreijährige Technische Schule, die ein bezahltes praktisches Jahr einschloss, und die er 1954 mit dem Ingenieursgrad verließ. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Tiefbauingenieur und Wehrdienst ging er 1958 mit seiner finnischen Frau, die er bei einem ...